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Was hatten der Philosoph Franz Rosenzweig und der Arbeitsrechtler Hugo Sinzheimer, der Sozialphilosoph Max Horkheimer und der Kaufhauspionier Hermann Wronker gemeinsam? Sie waren Brüder des jüdischen Ordens B’nai B’rith („Söhne des Bundes“) in Frankfurt am Main.

Zwölf Immigranten deutsch-jüdischer Herkunft hatten den Orden 1843 in New York begründet. 1882 fand die Idee den Weg zurück nach Deutschland.

Der deutsche Distrikt vereinte – unter der Präsidentschaft von Rabbiner Leo Baeck – mehr als 100 Einzellogen und Schwesternvereinigungen mit etwa 30.000 Mitgliedern.

Die unterschiedlichen politischen und innerjüdischen religiösen Haltungen der Brüder und Schwestern galten als wertvolle Vielfalt. Die Geschichte der drei Frankfurter Logen (begründet 1888, 1919 und 1922), die hier erstmals erzählt wird, spiegelt nicht zuletzt auch die Historie des jüdischen Bürgertums in Deutschland wider.

Mit ihren Sozial- und Bildungsprojekten, etwa dem Gumpertz’schen Siechenhaus oder dem Freien Jüdischen Lehrhaus, trugen die Logenbrüder und Logenschwestern zum Ansehen der Frankfurter Stadtgesellschaft bei. Das Logenheim stand als Gesellschaftshaus allen Frankfurterinnen und Frankfurtern offen.

Im Nationalsozialismus wurde das Werk der Logen gewaltsam zerstört und ist heute weitgehend vergessen. 2020 haben wir als B’nai B’rith Frankfurt Schönstädt Loge e.V. eine wissenschaftlich fundierte Aufarbeitung des Ordens und seiner Logen in Frankfurt am Main vom Beginn 1888 bis Ende der 1930er Jahre angestoßen.

Daraus entstand, mit Förderung des Bundesministeriums des Innern und für Heimat, eine umfangreiche Studie, die die Entwicklung der Logen in Frankfurt, Mannheim und Nürnberg ausführlich beleuchtet. Die Ergebnisse sind in 3 Publikationen (jeweils für Frankfurt, Mannheim und Nürnberg) veröffentlicht.

Die wissenschaftliche Arbeit steht als zusammenfassende umfangreiche Ausstellung zur Verfügung. Mit vielen Fotografien und Abbildungen von Originaldokumenten wird die Geschichte des jüdischen Ordens B'nai B'rith in Frankfurt am Main, Mannheim und Nürnberg auf großformatigen Tafeln illustriert. 

Der Online-Zugang steht nur während der Ausstellungsdauer allen Besuchern und Besucherinnen der Ausstellung kostenlos zur Verfügung.

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Die Publikationen

Erstmals ist die wechselvolle Geschichte der Logen des jüdischen Ordens B’nai B‘rith in Frankfurt am Main, Mannheim und Nürnberg Gegenstand eines wissenschaftlichen Forschungsprojekts. Die Sozialwissenschaftlerin und Historikerin Dr. Birgit Seemann und der Historiker und Ethnologe Dr. Edgar Bönisch stellen ihre Ergebnisse in drei reich bebilderten Studien vor.